KostBar

Eltern und Großeltern als Schlüsselpersonen für die Gesundheit ihrer Kinder und Enkeln gewinnen

KostBar war ein zweijähriges Gesundheitsförderungsprojekt in den Grazer Stadtbezirken Puntigam und Gries. Wenn es um die Ernährung von Kindern geht, sind Eltern und Großeltern die ersten Ansprechpartner, weil sie bestimmen, was eingekauft wird und auf den Tisch kommt.

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Happy family together cooking veggie lunch

KostBar

  • erweitert den Zugang zur Zielgruppe durch aufsuchende Arbeit
  • agiert auf Bezirksebene und dockt an lokale Strukturen an
  • kooperiert mit AkteurInnen, Communities, Zivilgesellschaft und Politik
  • richtet sich an eher sozioökonomisch benachteiligte Familien
  • schafft Bewusstsein für Elternkompetenz zu gesundem Essen und Trinken
  • steigert die Gesundheitsförderungskompetenz und Vernetzung lokaler AkteurInnen aus Gesundheit, Soziales, Bildung, Kultur, Wirtschaft…
  • achtet auf lokale Nachhaltigkeit und nationalen Know how-Transfer

 Projektmaßnahmen

  • Ansprechen der Zielgruppe im öffentlichen Raum
  • Kooperation mit Kulturvereinen, Religionsgemeinschaften und Netzwerken
  • Initiieren eines Strategieboards mit Aktiven aus dem Bezirk
  • Bereitstellen eines Projektfonds für die Umsetzung von Maßnahmen in Nachbarschaften, Siedlungen etc.
Ziel des Projektes ist es, die Kompetenz von Eltern und Großeltern für gesundes Essen und Trinken zu fördern.

Projektnews

Die vielfältigen Projektaktivitäten wurden mit Sommer 2016 großteils abgeschlossen:

  • Erhebung des IST-Zustandes: Anfang 2015 wurde erhoben, welche Lebensbedingungen in den sozio-ökonomisch schwächeren Grazer Bezirken Puntigam und Gries herrschen, was es zur Unterstützung einer gesunden Ernährung schon gibt, welche Erfahrungen andere Akteure mit dem Thema und ihren Zielgruppen gemacht haben und welche Schnittstellen und Andockmöglichkeiten bereits vorhanden sind.
  • Befragung lokaler KooperationspartnerInnen und Eltern: Was braucht es alles, damit sich Kinder bzw. die gesamte Familie gut und gesund ernähren können? – Einschätzung der Bedürfnisse, Herausforderungen und Interessen von Eltern.
  • Die mobile KostBar kam zu den Menschen: In Parks, bei zahlreichen Festen und lokalen Veranstaltungen sprachen wir mit Eltern und Großeltern über ihre Erfahrungen zum Thema Essen und Trinken, beantworten Fragen, diskutierten, brachten Rezepte und Infomaterial mit sowie Obst oder andere Kostproben. In diesen Gesprächen und auch bei Elternabenden erhielten wir Informationen, was Eltern zum Thema Ernährung wirklich interessiert, welche blinden Flecken es gibt und welche Probleme im Alltag auftauchen können.
  • Picknicks & Indoor-Jausen: In Zusammenarbeit mit lokalen KooperationspartnerInnen organisierten wir Picknicks und wetterbedingt manchmal auch Indoor-Jausen mit Kostproben. Mehr als 100 TeilnehmerInnen nutzten diese Möglichkeit und suchten auch das Gespräch mit unserer Ernährungswissenschafterin Maria Petrogianni.
  • Jahresprojekte in Kindergärten und Hort: Willkommensfrühstück am Schulanfang mit Ernährungsinfos für Eltern, PädagogInnen-Fortbildungen, zuckerfreie Wochen, Gestaltung von Schauvitrinen monatlich neuen Inhalten, Verkostungen mit Rezepten zum Nachmachen…
  • Schaukochen: Besonderes Interesse bei den Eltern weckte das Schaukochen mit einem Profikoch vom Kochkabinett zum Thema „Schnelle, günstige und gesunde Abendessen“
  • Vernetzung & Austausch: Mit Selbstorganisationen wie Chiala Afrika oder Somm (muslimische Frauen), lokalen PartnerInnen wie dem Büro der Nachbarschaften, dem Netzwerk Triester, dem Statteilzentrum Triester, der Stadtteilarbeit Denggenhof und dem Vinzenz-Muchitsch-Haus wurde viel überlegt, diskutiert und ausprobiert, wie man Eltern und Großeltern interessieren und aktivieren kann. Aufgefallen ist uns das rege Interesse von MigrantInnen und die Lust, mehr zu erfahren. Hilfreich waren für uns aktive Schlüsselpersonen der jeweiligen Communities oder Organisationen.
  • KostBar-Microfonds: Geplante Aktivitäten wurden über einen Microfonds finanziell unterstützt.
  • Lesung in der Stadtbibliothek: Ein ungewöhnlicher Zugang zu Eltern und Großeltern war eine Lesung in Kooperation mit der Stadtbibliothek Graz zum Thema „Die 50 größten Diätlügen“. Bei der anschließenden Verkostung empfehlenswerter Snacks wurde noch lange diskutiert.
  • KostBar im Radio: Auf Radio Helsinki/Radio Afrika informierten die Ernährungswissenschaftlerin Maria Petrogianni und Projektleiterin Gudrun Schlemmer über jene Themen, die ÖsterreicherInnen und MigrantInnen besonders am Herzen liegen.
  • Vorbildwirkung: Nicht nur in der Familie sind Vorbilder in Bezug auf die Esskultur wichtig, auch die Bewirtungskultur von einigen Organisationen hat sich weiterentwickelt. Immer öfter wurden bei Treffen nicht nur Kaffee und Kuchen angeboten, sondern auch Obst, Gemüse und Aufstriche sowie kleine Backwaren.
Gelernt haben wir viel: Von- und miteinander, durch Erfolge, aber auch durch Schwierigkeiten und Fehler. Dieses Know-How werden wir nun nicht für uns behalten, sondern österreichweit und international diskutieren und weitertragen.