Nachbarschaft zusammen leben

In einer Gemeinde leben unterschiedliche Menschen: Alteingesessene und Zugezogene, Alte und Junge, ÖsterreicherInnen und Flüchtlinge.
Wie kann aus dem Nebeneinander ein Miteinander werden?

Jeder kennt es wahrscheinlich aus seinem eigenen Lebensbereich: Eine gute Beziehung zu den Nachbarn trägt viel zu Lebensqualität und Wohlbefinden bei. Neue Nachbarn werden aber nicht immer mit offenen Armen empfangen. Zieht jemand aus der Stadt aufs Land oder aus einem anderen Teil der Welt in die Steiermark, bedarf es der Bereitschaft und auch entsprechender Rahmenbedingungen für einen Beziehungsaufbau.

Den Zusammenhalt im eigenen Lebensumfeld stärken.
  • Wie möchten BewohnerInnen aus Lieboch Nachbarschaft in Zukunft leben?
  • Wie kann ein Zusammenwachsen gelingen?
  • Wo überschneiden sich Bedürfnisse, wo unterscheiden sie sich?
  • Wie können sich Menschen aus anderen Kulturen ins Gemeindeleben einbringen?
NZL_4a
Förderung von Initiativen zur Stärkung des WIR-Gefühls

An wen richtete sich das Projekt?

Direkte Zielgruppen sind alle Menschen, die in Lieboch leben, d.h. alteingesessene und zugezogene GemeindebewohnerInnen wie z.B. auch in Lieboch lebende Flüchtlinge.

Indirekte Zielgruppen sind Personen, die in Ihrem (Berufs-)Alltag viel mit anderen GemeindebewohnerInnen zu tun haben: z.B. engagierte Ehrenamtliche, Unterkunftgeber, GemeindemitarbeiterInnen, Vereinsobleute…

Schritte im Rahmen des Projektes

Erster Schritt: In „Aktivierenden Gesprächen“ mit mindestens 80 interessierten GemeindebewohnerInnen wurde danach gefragt, wie das Zusammenleben in Vielfalt in Lieboch gelingen kann und welche Ideen es in Bezug auf die Gestaltung der Nachbarschaft gibt.

Zweiter Schritt: Die GemeindebewohnerInnen stimmten im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung darüber ab, welche Themen vorrangig umgesetzt werden sollen. Basis dafür bildeten die Ergebnisse der „Aktivierenden Gespräche“.

Dritter Schritt: Die BewohnerInnen setzten mit Begleitung der Projektmitarbeiterinnen die gewählten Themen gemeinsam um.

Gemeinschaft_kleinNachbarschaft_klein
Community Organizing als Methode

Als Methode wird – wie bereits beim Projekt „FuN-Familienunterstützende Nachbarschaft“ – das Konzept Community Organizing eingesetzt, diesmal mit einem Fokus auf das Zusammenleben von alteingesessenen und zugezogenen GemeindebewohnerInnen. Bei dieser Form der BürgerInnenbeteiligung spielen die Selbstbestimmung und -gestaltung sowie eine demokratische Entscheidungsfindung eine zentrale Rolle. Die Menschen setzen sich gemeinsam für lebenswerte Bedingungen in ihrer Stadt, ihrer Region, ihrer Gemeinde oder ihrer Siedlung ein.
Aufbauend auf den Erfahrungen soll im Laufe des Projektes ein Leitfadens zur Anwendung der Methode Community Organizing in der Gesundheitsförderung entwickelt werden.
Mehr Infos dazu auf www.fo-co.info und www.dico-berlin.org

Handbuch Community Organizing in der Praxis

Aus dem Projekt ist ein Handbuch für die Praxis mit zahlreichen Beispielen und Tipps, wie die Beteiligung von BürgerInnen an der Gestaltung ihres Lebensraums gelingen kann, hervor gegangen. CO ist ein demokratischer Prozess, der einem klaren Ablauf folgt, aber auch viel Beziehungsarbeit beinhaltet.
CO_Handbuch_Einzelseiten10.indd
Initiativen zur Förderung der Nachbarschaft
  • Nachbarschaftstreffen, -feste
  • Ein Tag der „offenen Gärten“
  • Gemeinsam gestaltete Begegnungsplätze
  • Initiativen zum Tauschen, Teilen, Leihen
  • Zeitbörsen
  • Offene Stammtische/Treffs zu unterschiedlichen Themen
  • Lebendiger Adventkalender: 24 Häuser öffnen im Advent ihre Türen
  • Dorffrühstück
  • Mehrgenerationentreffen
spielgruppe im wohnzimmerAdobeStock_124198791_Buecherbox