Jeux Dramatiques – Meine Welt, deine Welt

Im nonverbalen Spiel Fantasie und schlummernde schöpferische Fähigkeiten zum Ausdruck bringen

Jeux Dramatiques sind Spiele, die durch Bewegung und Gebärde – ohne Sprache – persönliche Gefühle und Beobachtungen zum schöpferischen Ausdruck bringen. Ohne eingeübte Rollen und ohne Auswendiglernen gestalten Kinder ihre Spielplätze und schlüpfen in die selbst gewählte Rolle.
Begründer der Jeux Dramatiques war Leon Chancerel. Er arbeitete um 1930 in Frankreich mit Kindern und Jugendlichen. Dramatique statt theatrale sollte hervorheben, dass nicht in erster Linie für Publikum, sondern zur eigenen Freude und zur Persönlichkeitsentwicklung gespielt wird.
Neben Kreativität werden vor allem Selbstverantwortung, Teamgeist und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in die Gruppe gefördert. Die/der SpielleiterIn schafft einen Rahmen mit klaren Strukturen und Spielregeln und begleitet die einzelnen SpielerInnen durch das Spiel.

Ziele

Die Spielregeln dieses Spiels fördern:

  • Wertfreies Zuhören
  • Wahrnehmen der Welt aus verschiedenen Perspektiven
  • Unterscheidung von Absicht und Wirkung
  • Einfühlen in andere(s) – helfen und annehmen von Hilfe
  • Soziales Lernen
  • Achtung der Grenzen der anderen
  • Erkennen der eigenen Grenzen
  • Sprechen über sich selbst in der Gruppe
  • Achtsamkeit im Umgang miteinander
  • Auf andere warten können – ausreden lassen – zuhören
  • Umsetzen eigener Ideen
  • Akzeptieren eigener und fremder Gefühle wie Freude, Angst, Ärger, Wut
  • Finden von eigenen und gemeinsame Lösungen

Was Kinder, Eltern und PädagogInnen erleben können

Jeux Dramatiques sind eine Möglichkeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ihr persönliches Potential (ICH) in einer Gruppe (WIR) und in der Auseinandersetzung mit einem THEMA zu entfalten und entwickeln zu können.
Ein Bild, ein Märchen, Musik, Gespräche, Themen aus der Natur, Geschichten, Literatur und anderes dienen als Impuls für das Spiel. Die SpielerInnen wählen eine Rolle nach ihrem momentanen Empfinden, nach der Lust etwas Neues auszuprobieren, aufgrund von Themen, die sie berühren. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Jedes Spiel ist einmalig und in derselben Form nicht wiederholbar.
Mit dem Gong beginnt das Spiel und mit dem Gong endet das Spiel. Durch das Weglassen der Sprache während des Spiels (es dürfen jedoch Laute, Töne und Ausrufe verwendet werden) wird das Mitteilungsbedürfnis oft noch gesteigert (Gestik und Mimik kommen zum Einsatz). Dieser Umstand nützt Kindern, die die Sprache nicht oder noch nicht gut beherrschen. Im Nachgespräch besteht die Möglichkeit, das Erlebte mit Worten auszudrücken.

Projektablauf
  • Gemeinsame Planung mit Schulteam, ReferentInnen und SchulbegleiterIn von Styria vitalis
  • Workshops mit den SchülerInnen
  • Thematisch passende Fortbildung für PädagogInnen und Eltern
  • Gemeinsame Abschlussreflexion mit PädagogInnen und Styria vitalis