Dass sich soziale Isolation und Einsamkeit in negativer Weise auf die Lebenserwartung auswirken, zeigte Julianne Holt-Lunstad, Professorin für Psychologie an der Brigham Young University, auf dem 125. Kongress der American Psychological Association (APA) anhand zweier Übersichtsarbeiten auf. Anhand einer Auswertung von 148 Studien mit mehr als 300.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern machte sie deutlich:
Welchen Einfluss haben sozialer Isolation, Einsamkeit und Alleinleben auf die Sterblichkeit?
Die Wissenschafterin fand heraus, dass diese drei Faktoren die Langlebigkeit eines Menschen in einem ähnlich hohen Ausmaß bedrohen wie Rauchen oder Adipositas.
Die Ehe als Schutzfaktor?!
Eine aktuelle Untersuchung eines Forscherteams um Dr. Paul Carter von der Aston Medical School deutet darauf hin, dass eine Ehe die Lebenserwartung positiv beeinflussen kann.
Für ihre Untersuchung beobachteten die Forscherinnen und Forscher knapp eine halbe Millionen Menschen mit verschiedenen Erkrankungen in einem Zeitraum von 14 Jahren und prüften, wie sich der Familienstand auf das Sterberisiko auswirkte. Wie die Auswertungen zeigten, verringerte sich u.a. das Sterberisiko bei verheirateten PatientInnen mit erhöhtem Cholesterinspiegel im Vergleich zu Singles um 16 Prozent.
Gründe hierfür:
- Das hohe Ausmaß sozialer Unterstützung zwischen den Eheleuten.
- Ehepartner sorgen für eine regelmäßige Medikamenteneinnahme.
Maßnahmen zur Förderung der sozialen Integration
Ansatzpunkte laut Prof. Holt-Lunstad wären:
- Einrichtung öffentlicher Treffpunkte
- Erlernen und Üben von sozialen Fähigkeiten bereits in der Schule
- Erhebung des Ausmaßes der sozialen Integration eines/einer Patient/in im Rahmen der ärztlichen Sprechstunde