Förderung des Zusammenlebens in einer Gemeinde

Nationale und internationale Beispiele als Anregung für Ihre eigene Gemeinde. Vielfach entstanden in Corona-Zeiten, aber auch darüber hinaus gut umsetzbar.

Beispiele aus steirischen Gesunden Gemeinden

Kontaktloser Medientausch: Manche Büchereien in Gemeinden bieten derzeit ein besonderes Service: Sie liefert Bücher direkt vor die Haustür. Die Bücherbestellung ist über die Website, über E-Mail oder telefonisch möglich.

Besorgungsfahrten: Ein Autohaus stellt seine nicht benutzten Fahrzeuge inklusive Fahrer und Sprit kostenlos für Besorgungsfahrten zum Supermarkt oder zur Apotheke zur Verfügung. Genutzt kann dieses Angebot auch von den umliegenden Gemeinden werden.

Einkaufs- und Besorgungsdienste: Viele Gemeinden haben ein kostenloses Service für BürgerInnen, die besonders gefährdet oder in Quarantäne sind, eingerichtet: Lebensmittel oder Medikamente werden von freiwilligen HelferInnen nach Hause gebracht.

Bewegungsangebote online: Warum das bewährte Bewegungsangebot nicht online anbieten, wenn dies möglich ist? Wir hörten von Live-Meetings zu Yoga oder Taekwondo. Kommt gut an bei Groß und Klein!

Gesundheitsinformation: Viele Gemeinden setzen nun darauf, ihre BürgerInnen regelmäßig gut zu informieren. Genutzt werden Postwurfsendungen, die Gemeinde-Website, die Facebook-Seite, die Gemeinde-App und die Gemeindezeitung. Sonderausgaben zum Schwerpunktthema Corona informieren auch über relevante Themen der Gesundheitsförderung: Sie liefern Bewegungsübungen, Ernährungstipps und Tipps zur Stärkung der psychischen Gesundheit.

Menschen verbinden: Die Gemeinde verbindet Einrichtungen, Vereine, Unternehmen … sie verbindet Menschen: Gemeinden teilen auf ihrer Website, auf Facebook oder in der Gemeindezeitung Wünsche, die von anderen an ihre MitbürgerInnen gerichtet werden. So etwa haben wir von einer Regenbogencollage gehört, die Kinder eines Kindergartens gemeinsam mit den Eltern und den Betreuerinnen im Homeoffice gestaltet haben, um allen BürgerInnen von ganzem Herzen zu wünschen: „Bleibt gesund!“

Schutzmasken: Viele Gemeinden stellen ihren BürgerInnen derzeit Mund-Nasen-Schutzmasken zur Verfügung. Das Besondere: Zugleich werden regionale Firmen unterstützt, die die Schutzmasken produzieren. Und: Mit dem Kauf von regional handgefertigten Schutzmasken werden oft auch Menschen unterstützt, die jetzt gerade besonders viel Hilfe brauchen.

In Kontakt bleiben: Das Bürgerservice ist nach wie vor für seine BürgerInnen zu den gewohnten Zeiten telefonisch erreichbar. Manche Gemeinden haben zusätzliche Telefon-Hotlines für Menschen eingerichtet, die derzeit besonders darunter leiden, allein zu sein. Sie signalisieren damit, dass jemand da ist, der zuhört. Und das kann manchmal auch der Bürgermeister sein.

Weitere nationale und internationale Beispiele

Telefonring: Aufgrund der aktuellen Corona-Krise sind soziale Kontakte eingeschränkt. Viele Menschen fühlen sich einsam, gerade, wenn sie älter sind oder allein leben. Die Einrichtung eines sogenannten Telefonrings, der von ehrenamtlich tätigen Menschen lebt, kann über diese schwierige Zeit hinweghelfen. mehr erfahren >

„Lass uns telefonieren!“: Auch die private Initiative „Lass uns telefonieren!“ > bringt Freiwillige, Hilfesuchende und alle anderen Kontaktfreudigen generationenübergreifend zusammen, um tragfähige und langfristige Telefonfreundschaften entstehen zu lassen. mehr erfahren >

Gemeinsam lesen im Pflegewohnhaus: Der Ursprung: Kinder lesen und sprechen mit älteren und kranken Menschen in einer ihnen bislang nicht bekannten Einrichtung. Für ältere Menschen, viele ohne Handys, sind das wichtige emotionale Erlebnisse und schöne persönliche Begegnungen. Derzeit stellt die Initiative eine Verbindung her, indem CDs mit Musik zum Anhören und Abspielen in Pflegeeinrichtungen ins Internet eingelesen werden. Das Motto: „Wir Menschen sind soziale und narrative Lebewesen: gestern, heute und morgen.“ mehr erfahren >
Dazu ein ORF-Beitrag > und Youtube-Videos >

Besucherbox im Altersheim: Ältere Menschen sind durch das Coronavirus besonders gefährdet. Persönliche Besuche von Angehörigen in Alters- und Pflegeheimen sind deshalb seit längerer Zeit nicht mehr erlaubt. Um traurige Situationen zu vermeiden, hat das Heim Risi in Wattwil im Toggenburg eine sogenannte Besucherbox eingerichtet. mehr erfahren >

Konzerte für Altersheime: Im Sauerland in Deutschland organisieren zwei junge Männer jetzt Straßenkonzerte für die BewohnerInnen der örtlichen Altersheime. Den SeniorInnen hat das erste Spontankonzert gut gefallen. Sie versammelten sich auf den Balkonen des Pflegeheims, lauschten der Country-Musik und applaudierten dem Ensemble nach dem Auftritt aus sicherer Entfernung. Die Straßenkonzerte werden weitergeführt.

Digitaler Mittagstisch: Der digitale Mittagstisch ist ein interaktives Format, bei dem jeden Tag während der Corona-Krise Menschen aus dem Sozialunternehmertum und dem Bereich der Sozialen Innovation gemeinsam mit dem Initiator Alex und den Initiatorinnen Jana oder Steffi zu Mittag essen. Bei diesem Mittagessen, das live auf Facebook gestreamt wird, werden Projekte vorgestellt, die einen gesellschaftlichen Mehrwert bieten. Ziel ist es, dass auf der einen Seite Personen eine Öffentlichkeit bekommen, die sonst nicht so im Mittelpunkt stehen und auf der anderen Seite Menschen, die daheim in Quarantäne sitzen die Möglichkeit bekommen, an einem Mittagstisch Platz zu nehmen.
Dazu ein ORF-Beitrag > und ein Facebook-Beitrag >

Steinschlangen: An Wander- und Spazierwegen reihen sich von Kindern bunt bemalte Steine aneinander und werden zu Steinschlangen, an denen man weiterbauen kann. mehr erfahren >

Österreich läuft: Ganz Österreich läuft für sich alleine, aber trotzdem sind alle zusammen in Bewegung: von 15. bis 17. Mai 2020. Ob Joggen, Nordic Walking oder Spazieren, jeder läuft oder geht seine ausgewählte Distanz. Ergebnis und Tracking können hochgeladen werden. Extra und bewusst auf drei Tage ausgeweitet, damit jeder seine Strecke auch sicher für sich alleine hat. mehr erfahren >

Kreativ sein für einen guten Zweck: In Gratkorn wurden Kinder dazu ermutigt, Zeichnungen, Sprüche, aufmunternde Worte oder Videobotschaften zu gestalten. Diese werden von der Gemeinde gesammelt und in ein Seniorenheim gebracht.

Positiv durch Zeiten von Corona – und auch danach :-): GemeindebürgerInnen werden animiert, schöne Geschichten, Erlebnisse, Begegnungen, Bilder oder Videos an die Gemeinde zu schicken. Motto: „Schöne Erlebnisse in Zeiten von Corona“ oder „Blickrichtung Wohlbefinden in Zeiten von Corona“. Die Beiträge können auf der Facebook-Seite der Gemeinde oder in der Gemeindezeitung veröffentlicht werden.

Briefe für SeniorInnen: Kinder und Jugendliche werden gebeten, aufmunternde Briefe zu schreiben. Diese werden von der Gemeinde gesammelt und alle GemeindebürgerInnen 70+ bekommen einen Brief zugeschickt.

So schön ist unsere Gemeinde: Die sozialen Medien sind voll mit besorgniserregenden und negativen Meldungen zur Corona-Krise. Wie wäre es daher damit, auf der Facebook-Seite der Gemeinde immer wieder schöne, positiv stimmende Bilder aus der Gemeinde zu posten, die von BürgerInnen zur Verfügung gestellt werden. Von der Himmelsstimmung über die Landschaftsaufnahme bis hin zu einem schönen, aber vielelicht wenig beachteten Detail. Alles ist möglich!

Netzwerk Pflegekräfte: In Zwentendorf wurde vor drei Jahren das Netzwerk gut ausgebildeter Pflegekräfte ins Leben gerufen. Auf dieses Netzwerk kann jetzt gut zurückgegriffen werden. Das Team richtete in den aktuell fordernden Zeiten eine eigene Hotline für Zwentendorfs BewohnerInnen ein. Die professionellen Pflegefachkräfte helfen bei Fragen zum Coronavirus. Falls anderweitige medizinische Hilfe benötigt wird, werden Kontakte zu Ärzten und Ärztinnen hergestellt. Zusätzlich zu den akuten organisatorischen Aufgaben werden auch die Hilfsleistungen der 16 Ehrenamtlichen in der niederösterreichischen Marktgemeinde koordiniert. mehr erfahren >

Kochen für die HeldInnen des Alltags: Bei dieser Initiative werden unentgeltlich jene bekocht, die sich unermüdlich einbringen. So können sich Menschen melden, die gegen eine Geldspende von etwa zwei Euro pro Person eine bestimmte Institution, einen Verein oder etwa SupermarktmitarbeiterInnen durch die sogenannte Grillbar bekochen lassen wollen. Mit der Geldspende werden lediglich die Lebensmittelkosten gedeckt. Das Grillbar-Team aus Amstetten und Waidhofen an der Ybbs (Niederösterreich) arbeitet unentgeltlich.

Lokale Unternehmen unterstützen: In der Corona-Krise leiden Gastronomie und Geschäfte besonders. Um den Einkauf bei lokalen Händlern zu erleichtern, wurde in der Gemeinde Götzens in Tirol eine Online-Plattform errichtet. Hier können sich Unternehmen eintragen lassen und kostenlos für ihre Leistungen werben. Das Ziel: Die Information noch besser über die Homepage der Gemeinde zur Bevölkerung bringen und die Plattform auch in Zukunft zu nutzen! mehr erfahren >

#wir stehen zusammen: Auch die Kleine Zeitung hat für die Steiermark und für Kärnten eine Initiative gestartet, die heimische UnternehmerInnen mit ihren KundInnen zusammenbringen soll. Unter dem Motto wir stehen zusammen hängt die Kleine Zeitung ein „Schwarzes Brett“ in ihre digitale Auslage. mehr erfahren >

Dahoam steirern: Kulturlandesrat Christopher Drexler ruft zum „Dahoamsteirern“ auf: Die SteirerInnen sind eingeladen, zu zeigen, was sie auch in der Corona-Krise „Steirisches“ machen. Und zwar in Form von Fotos, Videos, Tonaufnahmen oder Texten, die jetzt, in der aktuellen Zeit, aufgenommen oder verfasst worden sind. mehr erfahren >