Ortsmitte

Chance für Begegnung

Zentrale Begegnungsorte sind insbesondere für weniger mobile und ältere Menschen ein wichtiger Anknüpfungspunkt in der Gemeinde. Das Projekt Ortsmitte nahm sich dieser Herausforderung an und erprobte mit älteren Menschen mögliche Lösungen.

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Projektziele  & -maßnahmen

Das Projekt Ortsmitte zielte auf die Etablierung eines zentralen Begegnungsortes für ältere Menschen, der von diesen bedarfsorientiert (weiter-)entwickelt wird. Raum für diese Angebote entstand in drei Gemeinden an zentralen Orten. Er wurde von den Gruppen beteiligungsorientiert gestaltet. Der Treffpunkt stärkte die Nachbarschaft und ließ Freundschaften entstehen.

  • In aktivierenden Gesprächen mit BürgerInnen entstanden Bedarfslandkarten und lokale Projektgruppen, die sich für den Begegnungsort engagieren.
  • Viele Aktivitäten wurden mit der Gruppe gemeinsam geplant und umgesetzt. In allen drei Gemeinden konnten die Treffpunkte nachhaltig implementiert werden.
  • Parallel arbeitete eine Gruppe regionaler Stakeholder an möglichen Maßnahmen, um soziale Leerstellen und Begegnung zusammen zu denken. Darauf aufbauend haben im Herbst 2020 die Regionaltreffen zum Thema „Dorfleben. Auf die Probe gestellt“ stattgefunden.
  • Entwickelt wurden weiters:
    – ein Selbstcheck für Gemeinden und darauf aufbauend ein Ergebnisworkshop
    – eine Vortragsreihe zu öffentlichen Raum, Leerstand und Gesundheit
    – ein PhotoVoice-Prozess
    – der Leitfaden „Gesundheit in der örtlichen Raumplanung“
Leitfaden

Gesundheit in der örtlichen Raumplanung

Der im Projekt entstandene Leitfaden für Gemeinden und RaumplanerInnen enthält Infos, Empfehlungen und Praxishilfen. Wo kann Gesundheitsförderung ansetzen? – Mobilität und körperlicher Aktivität, Umwelt, Grün- und Freiräume, Wohnen, soziale Infrastruktur, sozialer Zusammenhalt, Zugang zu Lebensmitteln.

zum Leitfaden >

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Good practice-Beispiele aus steirischen Gemeinden

Die gesellschaftliche Entwicklung verändert das Leben in der Stadt und auf dem Land. Der Wandel zeigt sich im Materiellen wie im Sozialen. Einzelne Gemeinden erproben, ob sich die Dynamik umkehren lässt, ob z.B. eine beteiligungsorientierte Neugestaltung zentraler Plätze oder ungenutzter Leerstände zu einer Belebung der Ortskerne beiträgt. Motivierende Erfahrungen kommen aus den Gemeinden …

  • Irdning-Donnersbachtal: Ein wachgeküsstes altes Gasthaus, ein Platz mitten im Zentrum, der zum Verweilen einlädt und ein revitalisiertes Stadthaus.
  • Knittelfeld: Aus einem Bürgerbeteiligungsprozess ist der neu gestaltete Hauptplatz sowie das neue „Haus der Vereine“ hervor gegangen.
  • Leibnitz: Im Rahmen des Bürgerbeteiligungsprozess „Leibnitz 2030“ wurde aus einem leerstehenden Geschäftslokal in zentraler Lage ein Ort der Begegnung für alle BürgerInnen – das „WOHNZIMMER Leibnitz“.
  • Obdach: Nach einem begleiteten Bürgerbeteiligungsprozess bringen neue Wohnungen und Betriebe Leben in die Ortsmitte.
  • Trofaiach: Die 1983 stillgelegte Simon Mühle im Ortszentrum wurde rund 30 Jahre später als Begegnungs- und Veranstaltungsort revitalisiert.

Der Zusammenhalt schwindet, wenn Menschen sich nicht mehr begegnen. Und das Verständnis für andere geht verloren, wenn man die Welt nur noch aus dem eigenen Blickwinkel betrachtet. (Burfeind 2018)