Zähne.Zeigen

Projektziel war die Prävention von frühkindlicher Milchzahnkaries bei Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien mit und ohne Migrationshintergrund.

Projektausgangslage war der Umstand, dass rund 80% aller Kariesschäden in der Steiermark nur 20% der Sechsjährigen betreffen. Diese Kinder stammen v.a. aus sozio-ökonomisch benachteiligten, bildungsfernen Elternhäusern.

Ausbildung von Zahngesundheitsmentorinnen

Als Schlüssel zum Erfolg erwiesen sich die Ausbildung von Zahngesundheitsmentorinnen aus unterschiedlichen Kulturkreisen.
18 Zahngesundheitsmentorinnen aus 12 Herkunftsländern vermittelten Zahngesundheit in 15 verschiedenen Sprachen. Die Ausbildung umfasste Schulungen zu Zahngesundheit, zahngesunder Ernährung sowie Pädagogik-Didaktik.

Einsatzorte

Die Zahngesundheitsmentorinnen arbeiteten u.a. in Wartezimmern von KinderärztInnen, in Elternberatungsstellen, Eltern-Kind-Zentren und bei Müttertreffpunkten sowie in Vereinslokalen, Moscheen und Kirchen. Weiters organisierten sie selbst Treffen mit Menschen aus MigrantInnen-Communities in Siedlungen, Schwimmbädern oder Parks sowie auf Spielplätzen.
Damit es leichter fällt, Kontakt aufzunehmen, hatten die Mentorinnen unter anderem Handpuppen und Memorykarten für die Kinder dabei. Mit großen Modellen eines Gebisses und einer Zahnbürste konnte die richtige Zahnputztechnik vorgeführt werden. Durch die Zahngesundheitsmentorinnen wurden Sprach- und Kulturbarrieren überwunden.

Themen, über die die Zahngesundheitsmentorinnen mit den Eltern sprachen: Warum ist das Milchgebiss so wichtig?, Wie entsteht Karies?, Liegen bei uns schlechte Zähne in der Familie?, Mein Kind mag nicht Zähneputzen, was kann ich tun?, Wie viel Zahnpasta soll man nehmen?, Sind Fluoridtabletten gut oder schlecht?, Wenn mein Kind nur Saft trinkt, was tun?, Gibt es Süßigkeiten, die gesund sind?

Welche Vorteile hat es,
Menschen aus der Zielgruppe zu qualifizieren?

  • Direkte, niederschwellige Zugänge zu sozioökonomisch benachteiligten Personen
  • Nutzen vorhandener – auch informeller – Strukturen der jeweiligen Kulturen
  • Möglichkeit der muttersprachlichen Vermittlung
  • Individuelle Antworten auf unterschiedliche Bedürfnisse und Vorinformationen
  • Empowerment der Zahngesundheitsmentorinnen
  • Anerkennung und Wertschätzung der Kompetenzen von Migrantinnen