Gesundheitskompetenz

Gesundheitskompetenz umfasst das Wissen, die Motivation und die Fähigkeit von Menschen, relevante Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden.

Diese individuelle Fähigkeit von Menschen kann durch die „Lesbarkeit“ und Verständlichkeit der Umwelt, z.B. Versorgungseinrichtungen, Beipackzetteln, Angeboten etc. unterstützt werden. Wir sprechen dann von organisationaler Gesundheitskompetenz.

Beispiele aus der Praxis

  • Verständlich kommunizieren: GemeindemitarbeiterInnen werden geschult, wie sie mit Angehörigen anderer Sprachgruppen, mit Hör- oder Sehbeeinträchtigten oder mit sozioökonomisch benachteiligte Menschen gut verständlich kommunizieren.
  • Neutral & seriös kommunizieren: Gesundheitsinformationen werden neutral, unverzerrt und basierend auf verlässlichen Quellen weitergegeben.
  • Orientierung erleichtern: Durch Schilder, Hinweise und Piktogramme am Gemeindeamt, in Arztpraxen oder Apotheken. Dasselbe gilt für den Weg zu Sport-, Bewegungs- oder Verweilplätzen in der Gemeinde.
  • Qualität sichern: ReferentInnen und TrainerInnen für Gesundheitsangebote werden nach klaren Qualitätskriterien ausgesucht.
  • Sichtbarkeit: Infomaterial zu Gesundheitsthemen wird am Gemeindeamt (z.B. durch das Aufstellen im Eingangsbereich oder durch farbliche Markierungen) gut sichtbar positioniert.
  • Lesbarkeit: Die Lesbarkeit von Texten (z.B. in der Gemeindezeitung) wird durch die Verwendung von Infoboxen, Gliederung mit Absätzen, die Wahl einer angenehmen Schriftgröße und eines angemessenen Zeilenabstands verbessert.

Styria vitalis hat im Auftrag des Dachverbandes der österreichischen Sozialversicherung einen Leitfaden zur Umsetzung und Selbstbewertung organisationaler Gesundheitskompetenz in der Gemeinde entwickelt.

Selbstbewertungsbogen

Die Checklisten im Selbstbewertungsbogen helfen Gemeinden beim „Kassasturz“ in Sachen Gesundheitskompetenz:

Was passiert schon zum Thema? Wo gibt es Handlungsbedarf?
Welchen Stellenwert hat Gesundheit in der Gemeinde? Wer ist eingebunden?

Leitfaden Gemeinden für Gesundheitskompetenz

Liegt das Ergebnis der Selbstbewertung vor, finden sich im Leitfaden bei der Beschreibung der 9 Standards Beispiele, wie sich Gesundheitskompetenz vor Ort stärken lässt:

  • Gesundheitskompetenz in der Gemeinde verankern
  • GemeindemitarbeiterInnen und BürgerInnen in die Entwicklung und Bewertung von Leistungen und Angeboten einbeziehen
  • Zur Gesundheitskompetenz der MitarbeiterInnen beitragen
  • Orientierung im Gemeindeamt sowie Zugang zu Information und Service barrierefrei ermöglichen
  • Mit BürgerInnen gesundheitskompetent kommunizieren
  • Maßnahmen im Wirkungsbereich der Gemeinde gesundheitsfördernd umsetzen
  • Zur Gesundheitskompetenz der Bevölkerung beitragen
  • Zur Gesundheitskompetenz der Region beitragen
  • Netzwerke für den Erfahrungsaustausch zum Thema Gesundheitskompetenz pflegen

Praxistools für Gemeinden mit dem Schwerpunkt auf ältere BürgerInnen

Die Tools enthalten Praxistipps und -beispiele sowie Checklisten für die Arbeit in der eigenen Gemeinde.

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