Recht auf Risiko
Die Arbeit mit Menschen birgt immer Ungewissheit, Unberechenbarkeit und somit Risiken!
Vor allem im Lehrberuf sorgen Fragen rund um Aufsichtspflicht, Schulausflüge, Verbote & Konsequenzen für Verunsicherung und Konflikte. Die Gesetze werden nicht immer als hilfreich erlebt, sondern oft sogar als Bedrohung. Durch die Tatsache, dass wir als Gesellschaft eine Entwicklung eingeschlagen haben, in der viel schneller geklagt statt ausgestritten wird, häufen sich auch die Klagen von Elternseite. Angeheizt durch den Negativismus in den Medien oder auch einzelner Gerichtsurteile sind PädagogInnen oft unsicher oder gar verängstigt, was letztendlich zu Risikovermeidung und Rückzug führen kann.
Das stellt jedoch keine gute Basis für eine gesunde und qualitätsvolle Ausübung des LehrerInnenberufs dar, der ja gerade durch den Aufbau von stressfreien Beziehungen Lernen ermöglicht. Außerdem wird Lernen nur ermöglicht, indem SchülerInnen Risiken eingehen dürfen, um sich darin zu bewähren. Kein Kind hat auf zwei Beinen laufen gelernt, ohne dabei das Risiko eingegangen zu sein, verletzt zu werden.
Doch wie können LehrerInnen und Eltern diesen Entwicklungsraum der Kinder wohlwollend ermöglichen, ohne den jeweils anderen Erziehungspartner daran zu behindern? Eine Aufgabe mit ungewissem Ausgang – wie jedes Risiko und wie das Leben an sich. Und besonders in gesellschaftlichen Veränderungszeiten sind wir gefordert, den Umgang mit Ungewissheit zu kultivieren. Dazu braucht es Information, wechselseitiges Vertrauen, Selbstbestimmung und persönliche Verantwortung und Risikobereitschaft.
Inhalte und Ziele
- Rechte und Pflichten von LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen kennen
- Gesichertes Recht von Grauzonen unterscheiden können
- Risiko und Gefahr differenziert wahrnehmen
- Die positiven Aspekte von Risiko stärken
- Den Umgang mit Risiko reflektieren und stärken
- Zum Dialog als Präventionsmaßnahme in der Schulpartnerschaft ermutigen