RESI – Resilienzförderung in Pflegeeinrichtungen
Beschäftigte in Pflegewohnheimen sind häufig starken physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Die fordernde Emotionsarbeit und der erlebte Zeitmangel führen zu Verlust von Sinnerleben, Stress, Burnout, krankheitsbedingten Ausfällen sowie einer hohen Fluktuation in diesem Bereich. Aber auch für BewohnerInnen und Angehörige ist die Situation oft herausfordernd und belastend.



Projektziele
- Stärkung der MitarbeiterInnen im Umgang mit Krisen und Stress
- Entwicklung hin zu einer resilienten Organisation (z.B. Gesundes Führen, Krisenkommunikation, geteilte Visionen)
- Verbesserung des Miteinanders im Pflegewohnheim
- Förderung von positiven Emotionen wie etwa Humor, Sinnerleben und Dankbarkeit
- Räumliche (Um)Gestaltungen, die eine positive Wirkung auf MitarbeiterInnen und BewohnerInnen haben
- Entwicklung einer RESI-Methodenbox mit einfachen, gut umsetzbaren Maßnahmen
- Transfer und Erprobung der RESI-Methodenbox in drei weiteren Pflegewohnheimen
Projektmaßnahmen in den Pflegewohnheimen
Die Maßnahmen werden vor Ort gemeinsam mit den jeweiligen Projektteams entwickelt, weil die Menschen in den Einrichtungen unterschiedliche Bedürfnisse haben. Nachfolgend daher nur als Anregung einige Beispiele, was möglich wäre.
- Einführung kollegialer Fallberatung
- Stärken der einzelnen MitarbeiterInnen sichtbar machen
- Schaffung eines Ruheraums für ungestörte Kurzpausen
- Auseinandersetzung mit dem Sinn der eigenen Tätigkeit
- Tägliche gemeinsame 5-minütige Entspannungs- oder Bewegungsübungen
- Miniauszeit im Freien
- Naturbilder zur Raumgestaltung einsetzen
- Gestaltung eines Raumes nach dem Prinzip „Leben wie vor 30 Jahren“ und Nutzung für „Zeitreisen“
- Gestaltung von Räumen, die die Kommunikation fördern
- Gemeinsame Humor-Workshops
- Etablierung von seelsorgerischen Gesprächen oder Supervisionen
Wissen hilft
MitarbeiterInnen in den Einrichtungen erfahren bei hausübergreifenden Schulungen mehr zu den Themen Resilienz und Positive Psychologie sowie über praxistaugliche Kurzinterventionen für den Arbeitsalltag.
Führungskräfte werden noch zusätzlich speziell zu den Themen „Gesunde Selbstführung & Resilienz“, „Gesunde MitarbeiterInnenführung & resiliente Organisation“ sowie „hausinterne Krisenkommunikation“ geschult.

Fotowand: Über die Jahre gesammelte Fotos von MitarbeiterInnen, BewohnerInnen sowie vom Pflegewohnhaus werden auf einer Fotowand aufgehängt. Die Fotos sollen zum Schauen und Erzählen anregen und positive Emotionen auslösen.
Geburtstagskalender: Geburtstagskinder der Woche (Mitarbeiter- & BewohnerInnen) werden auf einer schön gestalteten Tafel im Speisesaal sichtbar gemacht. Die dadurch möglichen Gratulationen sollen Wertschätzung ausdrücken und Freude machen.
Probleme & Lösungen-Box: Die Box wird zusammen mit Zetteln, auf denen Name, Problem und Lösungsvorschlag eingetragen werden, aufgestellt. Die Idee dahinter: Negatives und Probleme dürfen und sollen angesprochen werden, allerdings nicht anonym und immer in Kombination mit einem Lösungsvorschlag. Die Selbstverantwortung und das Lösungsdenken werden dadurch gestärkt.
Ritualisiertes „Sudern“ in der Früh: Die Idee der kurzen „Suderrunden“ ist die, dass Negatives und Belastendes, das oft Energie raubt, durchs Aussprechen wie Ballast abgeworfen werden kann. Wichtig ist dabei eine Zeitbegrenzung – z.B. Maximal 1 Minute pro Person, insgesamt maximal 5 Minuten. Als Abschluss des „Suderns“ steht eine Schale bereit, in der sich Goodies wie etwa Schoko oder Sprüche befinden. Danach gilt es, den Fokus wieder auf das Positive zu richten.