Gesund Aufwachsen in herausfordernden Zeiten

Patenfamilien für Kinder psychisch belasteter Eltern

Wenn Mutter oder Vater psychisch erkrankt oder belastet sind, betrifft das die gesamte Familie.  Eltern mit einer psychischen Erkrankung können mit Alltagsaufgaben überfordert sein und phasenweise fällt es ihnen nicht leicht, ihre Kinder mit all ihren Bedürfnissen wahrzunehmen und auf diese einzugehen. Kinder können dieses Verhalten oft nur schwer einordnen und stehen teils vor großen Herausforderungen: Manche leiden unter Ängsten und Schuldgefühlen, andere fühlen sich allein gelassen oder übernehmen viel Verantwortung. Zudem steigt das Risiko, später selbst psychisch zu erkranken.

Damit Kinder trotz dieser herausfordernden Situation gesund aufwachsen können, ist eine zusätzliche stabile Bezugsperson ein wichtiger Resilienzfaktor. Hier setzen wir mit dem Konzept der „Patenfamilien für Kinder psychisch belasteter Eltern“ an.

Was machen die Patinnen oder Paten?

Die Patin oder der Pate verbringt regelmäßig Zeit mit dem Patenkind. Die Kinder erleben dadurch auch in Zeiten von Veränderungen Stabilität und Sicherheit.
Sowohl Herkunftsfamilien als auch Patenfamilien werden durch ein Netzwerk von ProfessionistInnen begleitet. Die PatInnen arbeiten ehrenamtlich.

Die Patenfamilie trägt dazu bei, dass sich die Gesamtsituation entspannt und ergänzt damit die Familie.

An wen richtete sich das Projekt?
  • An Kinder von psychisch belasteten/erkrankten Eltern im Alter von 0-12 Jahren, die durch das Erleben stabiler Beziehungen in den Patenfamilien in ihrer gesunden Entwicklung gefördert werden.
  • An Eltern mit psychischen Belastungen/Erkrankungen, die durch die Unterstützung der PatInnen entlastet werden.
  • An Ehrenamtliche, die in einer Tätigkeit als Patin/Pate für Kinder eine sinn- und freudvolle Aufgabe sehen.
  • An Personen aus dem psychosozialen Tätigkeitsfeld, die in ihrer Arbeit mit Kindern und Familien auf die Möglichkeit einer Patenfamilie aufmerksam machen und vermittelnd wirken können.
Projektmaßnahmen
  • Ausbildung von Ehrenamtlichen zu PatInnen im Umfang von 30 Stunden
  • Begleitung von Herkunfts- und Patenfamilien: Auswahl, Vermittlung, Austauschtreffen, Reflexionsgespräche.
  • Schulung für Personen, die beruflich mit Kindern, Jugendlichen und Familien arbeiten (z.B. Flexible Hilfen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen, FamilienhelferInnen)
  • Nachhaltige Verankerung der Organisation und Begleitung der Patenschaften bei regionalen Strukturen
  • Öffentlichkeitsarbeit: Flyer, Broschüre, Artikel, Vernetzung
Auswirkungen der Corona-Pandemie

Viele Personen, deren psychische Gesundheit schon vor der Krise angeschlagen war, gaben an, dass sich ihre psychische Situation nochmals verschlechtert hat.

Somit war eine Unterstützung der Kinder in Folge der Pandemie wichtiger denn je.